Aller Anfang ist schwer..
Die ersten Wochen des neuen Familienglücks sind aufregend, spannend und überwältigend. Das Paar muss sich erst an die neue Rolle und die neuen Aufgaben gewöhnen. Der Alltag kann warten. Oft sitzen Mutter und Vater einfach nur staunend vor ihrem Kind und vergessen vor Glück alles um sich herum.
Manche Kinder sind in den ersten Monaten sehr pflegeleicht, andere schreien Tag und Nacht. Die Mutter als Nahrungs- und Wärmequelle kümmert sich meist rund um die Uhr um das Neugeborene. Die Elternschaft birgt die Gefahr, sich nur noch mit dem Kind zu beschäftigen und mit dem Partner nur noch über die Kinder zu sprechen. So verliert das Paar das Gemeinsame aus den Augen und die Beziehung leidet. Der Mann wünscht sich, seiner Frau auch wieder körperlich nah zu sein. Die Frau wird unzufrieden, weil der Mann zu wenig im Haushalt hilft und zu wenig zu Hause ist.
Eltern sollten sich daher bewusst immer wieder Zeit füreinander nehmen. Vielleicht kann die Oma mal aufpassen oder es kommt ein Babysitter. Wer seine Beziehung pflegt, schöpft Kraft aus seiner Beziehung. Dies ist die beste Grundlage, um Kinder groß zu ziehen. „In einer solchen Familie speist sich die Kraft für die Sorge für die Kinder aus der Liebe und Achtung zwischen Mann und Frau. Je besser die Paarbeziehung ist, desto besser können die Eltern zum Wohl des Kindes zusammenwirken. Das Paarsein nährt das Elternsein. Und Kinder, die erleben, wie ihre Eltern liebevoll miteinander umgehen, fühlen sich geborgen.“
Auch Alleinerziehende betrifft dieses Thema. Sie haben zwar keine Paarbeziehung, zumindest nicht zum Vater oder der Mutter des Kindes. Doch die Beziehung zwischen Vater und Mutter ist für Kinder essenziell, egal, ob sie gemeinsam oder getrennt leben. Spricht man mit Verachtung oder Wut über den anderen, zerreißt man das Kind innerlich. Es wird sich auf die Seite des vermeintlich Schwächeren stellen und schlimmstenfalls einen bitteren Kampf mit dem „stärkeren“ Elternteil beginnen.
Zwei Menschen, die ein gemeinsames Kind bekommen, bleiben bis an ihr Lebensende Eltern. Ganz egal, ob sie sich trennen oder Goldene Hochzeit feiern. Das Band, das durch ein Kind geknüpft wird, ist stärker als jeder oberflächliche Streit, jede Ablehnung und jede räumliche Distanz.