18 Tipps für einen entspannten Alltag mit Baby

Mit drei (sehr unterschiedlichen!) Kindern konnte ich mittlerweile einiges herausfinden, was mir den Alltag wirklich erleichtert. Einige Tipps habe ich erst mit dem zweiten und dritten Kind erkannt und hätte mich schon beim ersten sehr darüber gefreut.

Los geht’s….

0. Top-TIPP: Durchatmen

Nimm Dir JEDEN TAG fünf Minuten Zeit, tief durchzuatmen, alles um Dich herum auszublenden und Dich bewusst auf Deinen Atem zu konzentrieren.

1. Sorge als erstes für eure Bedürfnisse

Die schlimmsten Unfälle und Situationen entstehen, wenn Du Deine Bedürfnisse und die Deines Kindes übergehst, um anderen zuliebe etwas zu tun, obwohl Du bereits ein ungutes Gefühl in Dir spürst. Wenn Dein Kind unruhig ist, dann kümmere Dich erstmal um Dein Kind. Alles andere kann warten. Wenn Du Dich nicht gut fühlst, dann kümmere Dich erstmal um Dich. Alles andere kann warten. Nimm Deine Intuition ernst, denn sie hat immer einen wahren Kern. Und es ist mit vielen Schuldgefühlen verbunden, hinterher festzustellen, dass man eine Verletzung hätte verhindern können, wenn man auf die Signale vorher gehört hätte.

2. Kein Strukturzwang

Immer noch wird in Krankenhäusern zum Füttern in festgelegten Abständen geraten. Das ist aber nur in den ersten Wochen sinnvoll. Wie soll Dein Kind sein eigenes Hungergefühl kennenlernen, wenn es nie im eigenen Rhythmus trinken kann? Beobachte Dein Kind und hole es nur zum Trinken, wenn es sich meldet. So stärkst Du seine Verbindung zum eigenen Körper und die Fähigkeit, seine Bedürfnisse einzufordern.

Ebenso schwören viele auf einen festgelegten Tagesablauf. Der ist nicht falsch, schränkt aber die Familie oft sehr ein. Experten verschiedener Disziplinen sind sich heutzutage einig – und ich kann dies aus Beobachtungen bestätigen -, dass Kinder, die mit einem dogmatischen Tagesablauf aufwachsen, in ein seelisches Loch fallen, wenn dieser wegfällt. Wer hat denn jeden Tag um 18 Uhr Hunger? Klammere ich mich zu sehr an Struktur, verliere ich ebenfalls die Verbindung zu meinem Körper, der manchmal nur sehr feine Signale schickt. Mit einem Kind würde ich den Tag locker angehen und es schlafen legen, wenn es müde ist. Mit zwei und mehr Kindern braucht es meist etwas mehr geregelte Zeiten, die trotzdem einen Spielraum zulassen sollten.

3. Schraube die Erwartungen an Dich runter

Es klingt selbstverständlich, dennoch beobachte ich viele Mütter, die auch mit Baby noch erwarten, jeden Tag die Wohnung zu putzen, die Haare zu frisieren und jede Einladung anzunehmen. Sei mutig, unperfekt zu sein! (Auch wenn die Schwiegermutter zu Besuch kommt!)

4. Nicht zu viele Termine vornehmen

Auch mit Baby hat der Tag nicht plötzlich mehr Stunden und vor allem tut es gut, mehr Pufferzeiten einzuplanen, damit Du und Dein Kind zur Ruhe kommt.

5. Lass Dein Baby neben Dir schlafen

Manche Eltern haben Angst davor, das Baby mit im eigenen Bett schlafen zu lassen. Doch ich kann dies nur empfehlen, da es nerviges Aufstehen und viele Sorgen erspart, weil ich jederzeit hören und spüren kann, ob es meinem Baby gut geht. Dabei ist zu beachten, – außer beim Stillen – immer auf Kopfhöhe mit dem Baby zu liegen. Von vielen höre ich irgendwann das Argument, das Kind würde ständig durch die Bewegungen der Eltern wach. Dies ist am Anfang aber ein Schutz für das Kind, da es dadurch regelmäßig ans Atmen erinnert wird (das muss es ja erst noch lernen). Babys werden viel eher durch die eigene Verdauung wach. Zudem wird das Kind nur davon wach, wenn es keinen Körperkontakt oder Engegefühl hat. Legt man das Baby bspw. mit dem Kopf auf den Arm und dann eng an den eigenen Körper oder wendet es auf den Bauch, so lässt es sich gewöhnlich nicht von kleinen Bewegungen wecken. Stattdessen geben die Geräusche und Bewegungen der Eltern dem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wie im Mutterleib. Ich lege noch ein großes Handtuch und ein Spucktuch unter das Baby, damit ich nicht ständig die Bettwäsche wechseln muss.

Wer sein Kind allzu lange im eigenen Bett schlafen lässt, wird oft von Außenstehenden kritisiert. Lass Dich nicht verunsichern! Ich habe drei Kinder und sie haben alle vor ihrem 18. Geburtstag freiwillig das Bett verlassen.

6. Nicht nachts wickeln

Es mag in den ersten Tagen sinnvoll sein, aber dann sollte man es schnellstmöglich sein lassen, das Baby nachts zum Wickeln zu wecken. Die Verdauung verlegt sich meist schnell in die Wachphasen und Muttermilchstuhl ist ohnehin nicht so aggressiv zur Haut, darf also auch mal trocknen und später abgewischt werden. Oder wickle pragmatisch im Bett.

7. Wenn möglich: Stille Dein Baby

Es ist nicht für jede Mutter möglich, aber wenn doch, dann ist es ein großer Segen: keine Fläschchen zubereiten, kein Milchpulver kaufen und nachts kaum aufwachen.

Stillen ist zwar mittlerweile erwünscht, aber bloß nicht zu lange. Die meisten stoßen spätestens beim Kinder- oder Zahnarzt auf Kritik. Lass Dich davon nicht verunsichern! Wenn Du Deinem Kind die Brust nicht mit Kampfansage entziehen willst, dann gib ihm die Zeit, die es braucht. Es gibt keine Verwöhnung (und auch keine Zahnprobleme!) durch langes Stillen! Die WHO empfiehlt 2 Jahre.

8. Trage Dein Baby von Beginn an

Du wirst schnell feststellen, dass Dein Baby nach wenigen Tagen oder Wochen lieber im Arm liegt als irgendwo alleine. Davon bekommen aber viele Eltern schnell Rückschmerzen oder sogar eine Sehnenscheidenentzündung. Zudem kann man dann nichts anderes mehr machen. Ob im Tragetuch oder Tragesystem: Die Enge gibt den Babys Geborgenheit wie im Mutterleib und lässt sie daher selig schlafen. Gleichzeitig hast Du beide Hände frei, um alle gewünschten Erledigungen zu machen. Daneben hat das Tragen viele weitere Vorteile für die Entwicklung Deines Babys.

9. TOP-TIPP: Stille Dein Baby beim Laufen

Mein Lieblings-Tipp! Kombiniere Stillen und Tragen. Das funktioniert am besten in einem Tragesystem (ich benutze eine emeibaby). Packe Dein Baby hinein und löse dann die vorderen Laschen, sodass Dein Baby herunterrutscht. Befestige bei Bedarf den Kopfschutz, damit keiner gucken kann. Nun kannst Du Dein Baby mit etwas Übungen bequem stillen, während Du Dich gleichzeitig auf den Weg zur nächsten Verabredung oder zum Kindergarten machst. Bei einem kleinen Baby ziehe ich die Brust etwas hoch und helfe natürlich, damit das Baby alles findet. So brauchst Du auch keine Angst mehr vor der Bahn- oder Busfahrt zu haben.

10. Schlafe mittags mit Deinem Baby

Gönn Dir Schlaf! Nachts war es doch etwas stressig? Dann lass alle Aufgaben und Termine sausen und schlaf mit Deinem Baby zusammen. Das liebt Dein Baby und für Dich ist es auch gesund!

11. TOP-TIPP: Leg Dein Baby auf den Bauch

Heutzutage haben viele Mütter Angst vor der Bauchlage. Wenn Du Dein Baby aber von Beginn an auf dem Bauch schlafen lässt, lernt es direkt, diese Position zu lieben. Es trainiert sofort die Nackenmuskulatur und kann ganz leicht Luft aus dem Bauch oben und unten rauslassen. Wenn es mal spucken sollte, landet dies direkt auf einem Spucktuch, statt in seinem Hals. Alle meine Babys waren ab dem ersten Tag in der Lage, ihren Kopf zur Seite zu drehen oder haben lauthals gemeckert, wenn es doch mal zu anstrengend war, sodass ich sofort helfen konnte.

12. Kein heiliger Schlaf!

Beim ersten Kind dreht sich meist noch alles um den Schlaf des Babys. Da schleichen die Eltern nur noch durchs Haus, sobald das Baby die Augen zumacht. Und jeder Termin wird verschoben, weil es noch schläft. Beim zweiten Kind wird dieser Aufstand nicht mehr gemacht, weil es in der Regel Termine gibt, die einfach sein müssen. Und plötzlich stellt man fest, dass ein Baby, das daran gewöhnt ist, überall schläft und sich auch von Ortswechseln, lautem Kreischen und Abknutschen nicht stören lässt. Schlaftipps findest Du hier: 7 Tipps für einen besseren Schlaf

13. Kein Dauernuckeln

Wenn das Stillen erstmal klappt und das Baby langsam dabei einschläft, ist die Freude groß. Die meisten Babys nuckeln dann jedoch, bis sie wirklich ganz tief schlafen. Das kann dauern. Ich empfehle daher zum Schutz der Brustwarzen und als Vorbereitung für später, das Baby nie länger als 5-10 Minuten trinken zu lassen. Eine ausreichende Menge hat es bis dahin sicher getrunken und wenn das Dauernuckeln erstmal angewöhnt ist, kann ich Dir garantieren, dass Du später viele Stunden damit verbringen wirst, Dich vom eigentlich schlafenden Baby zu lösen, weil es die Brust nicht mehr hergeben mag.

14. TOP-TIPP: Stille nachts im Liegen

Immer wieder höre ich, dass Mütter zum Stillen nachts aufstehen und sich irgendwo hinsetzen. Warum? Wenn Dein Baby in Deinem Bett liegt, ist es das beste, einfach liegen zu bleiben und seitlich zu stillen. Für die zweite Brust drehst Du Dich dann einfach auf den Bauch. Das ist so entspannt möglich, dass Du dabei sehr schnell einfach weiter dösen kannst und es daher gar nicht als Störung empfindest.

15. Hauptsächlich Katzenwäsche

Baden schadet nicht, aber es gibt auch keinen Grund, sein Baby ständig zu baden. Es wird ja nicht dreckig! Wasche es mit einem Waschlappen im Windelbereich und alles andere bei Bedarf. Zudem empfehle ich das Waschen nur mit Wasser. Unsere Haut stellt die erste Barriere gegen Keime aller Art da. Sie schützt uns, indem sich ein ganz individueller Bakterienfilm darauf bildet. Dieser wird jedoch jedesmal durch Seife zerstört, was uns natürlich anfälliger für Eindringlinge und somit Krankheiten macht. Wenn Du Dein Baby (und auch später noch) also schützen möchtest, dann nutze Seife nur gelegentlich.

16. Kein Brei – lieber Fingerfood

Das Konzept nennt sich „Baby led weaning“ und bedeutet im Grunde, seinem Kind keinen Brei, sondern Fingerfood zu geben. Das spart Geld und Zeit und lässt das Baby sehr viel schneller eigenständig mit Essen umgehen.

17. TOP-TIPP: Halte Dein Baby fürs Geschäft ab

Die Verdauung ist das größte Thema für Dein Baby in den ersten Monaten. Es weiß nicht, ob es Hunger hat oder gerade Luft im Bauch ist. Zudem muss es erst noch lernen, wie es sich entleeren kann. Hilf ihm also, indem Du es über der Badewanne oder Toilette abhältst. Dazu legst Du es ohne Windel auf Deine Unterarme mit dem Kopf zu Dir und hältst es mit den Händen an seinen Oberschenkeln fest. Drücke seine Beine an den Bauch. Sein Po darf dabei ruhig nach unten hängen, um die Schwerkraft zu nutzen. Der Druck und die aufrechte Position helfen ihm, sich zu entleeren. Du wirst feststellen, dass plötzlich deutlich größere Mengen aus ihm herauskommen, für die es sonst viele Stunden gebraucht hätte. Sofern Dein Kind auch nachts oft unruhig ist, würde ich dies auch nachts machen. Wenn Du noch mehr dazu wissen möchtest, gibt es viele Infos zum Thema „Teilzeit-Windelfrei„, „Abhalten“ sowie „Abhaltepositionen„.

18. TOP-TIPP: Dein Baby passt sich Deinem Leben an

Natürlich verändern wir uns durch ein Kind und legen gerne einige Hobbys ab. Ich empfehle dennoch, immer wieder zu überlegen, das Baby einfach mitzunehmen. Solange Du Dein Baby trägst und selbst entspannt bist, wird es auch bei Musik und Gesprächen ruhig schlafen. Es ist schlimmer, wenn Du Dich selbst einschränkst und dabei unzufrieden bist, als Dein Baby mit guter Stimmung und Gelassenheit mitzunehmen. Es gibt auch keine Belege, dass ein Baby Routinen bräuchte. Im Gegenteil: Immer mehr Experten erkennen, dass ein Mensch langfristig stabiler ist, wenn er gelernt hat, mit Veränderungen umzugehen und sich nicht an Routinen festzuklammern. Außerdem empfehle ich immer folgende Priorisierung: als erstes mein eigenes Wohlbefinden, dann die Partnerschaft und danach mein Kind. Nur wenn ich und mein Partner uns wohl fühlen und wir alle Konflikte aussprechen, können wir für ein gutes Klima sorgen und gelassen mit unserem Kind umgehen. Jedes Kind ist der Seismograph der Familie. Sobald jemand Unwohlsein runterschluckt, werden diese Gefühl durch ein unruhiges Kind sichtbar.

Zusatz-Tipp: Ziehe den Body über die Strumpfhose

Es ist viel umständlicher, den Body zu wechseln. Um das zu vermeiden, knöpfe ich den Body über der Strumpfhose zu. Falls die Windel doch mal ausläuft, muss ich dann nur die Strumpfhose wechseln.

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