Ein Gedanke zu „Kinder lernen von alleine

  1. Genau: zum Glück lernt jeder Mensch als Kind gern. Wir brauchen ihn nur nicht daran zu hindern.
    Später muss man diese Lernfreude manchmal allerdings wieder freilegen.

    Dazu habe ich aktuelles Beispiel:
    Heute habe ich einem 12jährigen Jungen die erste Stunde Nachhilfeunterricht in einer Fremdsprache gegeben.
    Er erklärte mir, dass seine Lehrerin ihm „verboten“ habe, auf eine bestimmte Weise nach Informationen im Internet zu suchen.
    Auch erzählte er mir, die Lehrerin habe der ganzen Klasse auferlegt, sich für den von einem einzelnen Raudi verursachten Schaden verantwortlich zu zeigen und quasi in Kollektivschuld den Schaden zu bezahlen. Kreative andere Vorschläge und Anregungen aus der Klasse ließ sie nicht zu. Nachdem er ausgiebig über diese, ihn bedrückenden Reaktionen eines Erwachsenen sprechen konnte, und wir gemeinsam einige Vorschläge fanden, was er konstruktiv an Ideen in der Sache einbringen könne, war sein „Gefühlsstau“ offenbar behoben und er war ab dem Zeitpunkt problemlos und eifrig dabei, seine Lerndefizite aufzuholen.
    Meine Schlussfolgerung: Ganz offensichtlich war nicht „das Lernen“ das Problem. Das Gesehen- und Gehörtwerden m i t all den Gefühlen, die ausgedrückt werden wollten, war für ihn entscheidend. Nachdem er sich mit seinen Gefühlen verstanden und akzeptiert fühlte und spürte, dass ich ihm „erlauben“ würde, auf seine Weise zu lernen und Informationen zu suchen, war das Lernen völlig entspannt möglich. Am Ende wünschte er sich sogar, dass bald eine neue Stunde stattfinden sollte!

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